Kommunaler Präventionsrat, AG KOBRA und SV Darmstadt 98 stellen Kooperationsmodell zur Suchtprävention vor.

„Meine Abwehr steht“ – so lautet der Titel eines Kooperationsprojekts des Kommunalen Präventionsrates Darmstadt (KPRD), der AG KOBRA und des SV Darmstadt 98, das am heutigen Freitag (19. März) vom Sozialdezernenten der Wissenschaftsstadt Darmstadt, Stadtrat Jochen Partsch, und dem Präsidenten des SV Darmstadt 98, Hans Kessler, im Rahmen eines gemeinsamen Pressegesprächs der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Stadtrat Partsch erläutert zu Beginn den Hintergrund der gemeinsamen Initiative des KPRD, des Darmstädter Präventionsnetzwerkes AG KOBRA und des südhessischen Traditionsvereins SV Darmstadt 98. Partsch berichtet, dass nach dem Sucht- und Drogenbericht der Bundesregierung fast jeder zehnte Jugendliche im Alter von 12 – 17 Jahren einen riskanten oder gefährlichen Alkoholkonsum aufweist. Diese Zahlen decken sich mit den Erhebungen in der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Gleichzeitig sind eine Vielzahl von sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen sowie deren Eltern in Darmstadt von klassischen Präventionsstrategien in Schulen und anderen pädagogischen Institutionen nicht erreichbar.

Besonders auffällig bei dieser Zielgruppe sind die fehlenden Vorbildfunktionen und Orientierungsmöglichkeiten im Elternhaus wie auch im direkten sozialen Umfeld sind sich Stadtrat Partsch und der Leiter des Kommunalen Präventionsrates Volker Weyel einig. Hier bietet nun nach Ansicht der drei Kooperationspartner der Vorbildcharakter und die Identifikation von Kindern und Jugendlichen mit dem SV Darmstadt 98 eine Chance für ein zielgerichtetes und Erfolg versprechendes gemeinsames Projekt zur Suchtprävention. Ziel des Kooperationsprojektes ist die Förderung von Schutzfaktoren und die Organisation von Vorbildfunktionen zum Umgang mit Suchtmitteln.

„Wir freuen uns sehr, dass der SV Darmstadt 98 die Kampagne MEINE ABWEHR STEHTder AG Kobra unterstützen darf“, erklärt der Präsident des SV Darmstadt 98, Hans Kessler, und ergänzt: „Wir sehen uns nicht nur als Sport- und Fußballverein, sondern als Darmstädter Institution mit einer großen sozialen Verantwortung. Daher haben wir auch keinen Moment gezögert, als wir auf diese Idee angesprochen worden sind.“

Jochen Partsch und Hans Kessler sind sich einig, dass dieses Projekt ideal in ein neues derzeit noch in der Ausarbeitungsphase befindliches Vereinskonzept, das sich unter anderem auch mit der sozialen Verantwortung des SV Darmstadt 98 beschäftigt, passt. „Im Zuge dessen wollen wir uns in Zukunft mehr und mehr unter dem Motto Jugend trifft Sport mit gesellschaftlichen Themen auseinandersetzen“, gibt Präsident Kessler schon einmal die Richtung vor.

Die Kampagne „Meine Abwehr steht“ wird im Rahmen des morgigen Heimspiels des SV Darmstadt 98 gegen den SV Wehen Wiesbaden II im Stadion am Böllenfalltor (Anpfiff um 14 Uhr) öffentlichkeitswirksam präsentiert werden. Dabei werden die ersten Jugendlichen mit speziellen Kampagnen-T-Shirts ausgestattet. Zudem wird es auch einen Auftritt einer Cheerleadergruppe aus Eberstadt geben.

Im Folgenden werden an drei Tagen (22. März, 06. April und 19. April) Trainingseinheiten mit der Regionalligamannschaft des SV Darmstadt 98 für Kinder und Jugendliche aus Darmstädter Jugendhäusern in verschiedenen Altersgruppen angeboten. Im Anschluss an diese Trainingseinheiten werden Trainer und Spieler für eine Gesprächsrunde zum Thema Suchtprävention sowie Fragen zur eigenen sportlichen Laufbahn zur Verfügung stehen.

„Das Projekt MEINE ABWEHR STEHT ist bei der Mannschaft auf großes Interesse gestoßen“, erklärt Christian Wiesner, Spieler des SV Darmstadt 98. „Bei den Trainingseinheiten mit den Kindern und Jugendlichen wird der komplette Kader eingebunden sein. Darüber hinaus werden einige Spieler Patenschaften für Jugendhäuser der Stadt Darmstadt übernehmen und regelmäßig in Aktionen dieser Einrichtungen eingebunden werden“, so Wiesner weiter. So soll in den Stadtteilen eine personifizierte Identifikation mit dem SV Darmstadt 98 und den Zielsetzungen des Kooperationsmodells geschaffen werden und gleichzeitig ein alltagsrelevanter Bezug zwischen professionellem Leistungssport und Sozialarbeit hergestellt werden. Zudem soll damit und mit weiteren noch in der Planungsphase befindlichen Aktionen die Nachhaltigkeit dieser Kampagne unterstrichen werden, wie alle Beteiligten unisono betonten.